Paradiesstraße

Lebenserinnerungen der ostpreußischen Bäuerin Lena Grigoleit
Ulla Lachauer - Paradiesstraße. Das Leben der ostpreußischen Bäuerin Lena Grigoleit.

Lebenserinnerungen der ostpreußischen Bäuerin Lena Grigoleit

„Ich bin ein Glückskind. An einem Sonntag bin ich geboren, den 19. Juni 1910, morgens, gerade in die Sonne hinein.“ So beginnen die Lebenserinnerungen der Bauerntochter Lena Grigoleit, die am äußersten Rand Ostpreußens zur Welt kommt. Sie erzählt von ihrer glücklichen Kindheit und Jugend, von den zwei Welten, dem Deutschen und dem Litauischen, die ihr Leben bestimmen. Vom Fremdwerden in der Heimat nach 1945, der Deportation nach Sibirien und der Rückkehr an die Memel – die Geschichte einer mutigen Frau, die allen Schicksalsschlägen zum Trotz immer lebensbejahend und eigenständig bleibt. Die Wende in Europa 1989 ist für sie das größte Glück. „Ich habe Euch die Heimat bewahrt“, sagt sie, wenn sie ehemalige Bittehner herumführt, die ihre Elternhäuser und die Gräber ihrer Vorfahren suchen. Lena Grigoleit erzählt ihnen von alten Zeiten. Das tröstet die verstörten Gäste und ist ihr selbst ein Trost.

Pressestimmen:

„Ein wunderbares Buch. Es entfaltet einen Zauber, dem man sich nicht entziehen kann, weil es von einer Welt erzählt, die es nicht mehr gibt…. Ulla Lachauer ist es gelungen, den poetischen Unterton in Lena Grigoleits altmodischem Deutsch beizubehalten. Man kann sie sich vorstellen, die lebhafte Lena, wie sie am Küchentisch ihres Geburtshauses sitzt und erzählt und erzählt. Es lohnt sich, ihr zuzuhören.“ (NDR)

„Man liest eine Biografie nach und erwirbt ein riesiges Kompendium von Geschichte – unglaublich.“ Wilfried Schöller (HR)

„Dieses Buch geht zu Herzen. Lena Grigoleit, die Bäuerin aus dem kleinen Dorf Bittehnen bei Tilsit, schon im Memelländischen gelegen, erzählt ihr Leben. Ulla Lachauer, die kenntnisreiche und einfühlsame Autorin von Büchern und Filmen aus dem ehemaligen deutschen Osten, hat ihre Geschichte aufgeschrieben und bleibt dabei in der Diktion der Bäuerin. Man meint den breiten ostpreußischen Dialekt zu hören und ist angerührt von den Geschichten dieser Frau. … Dieses Buch ist keine sentimentale Heimatschnulze. Wer die Seiten liest, hat sich keine Zeile gelangweilt. Er hat eine andere Welt kennen gelernt und wird das Buch gleich weiterreichen.“ (DIE ZEIT)

„Ulla Lachauer hat die Faszination, die von dieser Frau ausgeht, aufgespürt und in ihrem Buch weiterleben lassen. Sie hat die Interviews, die sie über Jahre mit Lena Grigoleit führte, in eine ergreifende Lebensgeschichte verwandelt, und es ist bewundernswert, wie genau sie die Eigenarten der alten Bäuerin, ihre Sprache und Denkweise wiedergegeben hat.“ (Deutschlandfunk)

„Worin liegt die Faszination dieser Lebensreise? Vielleicht darin, dass es gleichsam eine moderne Hans-im-Glück-Story ist. Immer geht’s ein bisschen bergab, und immer freut sich Lena, dass es doch noch alles recht gut gegangen ist. Aber das ist natürlich unsere, die westliche Sichtweise. … Es ist ein im besten Sinne ergreifendes Buch! Wer sich über dieses kleine Stückchen Memelland informieren möchte, über die Menschen, die dort leben und lebten, der lasse die hochgelahrten Fachinformationen in den Regalen und greife zu Ulla Lachauer und Lena Grigoleit!“ (Kommune)

 

Übersetzungen:

Litauische Ausgabe „Rojaus kelias“ (Neuübersetzung) 2020
Litauische Ausgabe „Rojaus Kelias“ 2001
Russische Ausgabe „Raiskaja Uliza“ 2003
Polnische Ausgabe „Ulica Rajska“ 2011
Isländische Ausgabe: „Paradísarstraeti“ 2013

 

Theaterstück:

Uraufführung des Stücks „Paradiesstraße“ von Ulla Lachauer und Barbara Wachendorff 2010 im Stadttheater Münster
Litauische Uraufführung „Rojaus kelias“ 2010 in Vilnius

Die Vergangenheit ist ein anderes Land.